Freitag, 7. November 2008

Die Geschichte mit Bohol ^^

Die Vorgeschichte wird gekürzt: Als ich am Montag, dem 10/20/2008, aufwachte, eigentlich mit dem Gedanken zum Markt zugehen, da kam Arnel vorbei, um mich zum Präsidenten unserer Universität zu bringen. Schick angezogen, das heißt hier Jeans und Shirt mit Ärmeln, machten wir uns auf den Weg - überhaupt keine Erwartungen. In einer halben Stunden führten wir viel Smalltalk, aber he also offered me a place for a seminar .... auf Bohol. Svenja und Steph waren natürlich auch mit dabei, und gleich als ich wieder bei uns ankam, planten wir unsere Route dorthin. Tacloban war für den ersten Reisetag das einzige Ziel, wo ein Pinoy, den die beiden Gelockten vom Couchsurfing kannten, uns erwartete und uns bei sich wohnen ließ - danke Fernando. Er hat wahnsinnig lecker gekocht (pork adobo und lady fingers). Das Erdebeereis war noch mal das Topping, mit echten Stückchen. Gibts hier halt nicht so oft, Eis =)
Ich weiß gar nicht wie lang wir geschlafen haben, 1 1/2 Stunde, und gegen halb fünfe mussten wir wieder aufstehen.
Wie geplant waren wir zwei Tage unterwegs ... der zweite Reisetag war dann ein eiziges Abenteuer: Fernando hat uns Frühstück gemacht und auch Tunasandwiches für Unterwegs. Von Tacloban gings nach Ormoc für 120 p, dann nach Bato für den gleichen Preis. Die Strecke haben wir mit MiniVans hinter uns gelassen. Die Schiffsfahrt nach Bohol ging dann noch mal kräftig ins Geld, weil wir 230p plus 5p Hafengebühren zahlen sollten. Wir kamen ohne Frage gut in Ubay an, der Wellengang war spitze - vorn aufm Bug (heißt das so ???) gesessen, teils im strömenden Regen. Mittlerweile wars auch schon 16.3o und erst gegen halb achte kamen wir an unserem Ziel in Tagbilaran an. Kohle hingeblättert von 150p. Oh man, war das ein Tag. Unsere eigentliche Route sah auch ganz anders aus. Aber was soll man machen. Hier wird man immer wieder überrascht und man solllte sich nicht zu sehr auf etwas festsetzen.
Leider hatte ich keine Kamera dabei, aber ich war doch tatsächlich bei McDoof essen, ein Bigmac und n Fishmac - ist eh kein Fisch drin ^^ Der Fishmac heißt allerdings hier: Filet-o-Fish. Klingt doch gleich wesentlich eleganter. Für eine Sprite dazu und ein McFlurry hab ich dann glatte 4 Euro gezahlt ... "Fleisch" und "Fisch" haben mir aber überhaupt nicht geschmeckt und inzwischen hab ich das auch schon satt hier. Ist mir alles zu viel und ich kann bald kein Fleisch mehr sehen ... jetzt schon nich mehr!
An dem Tag begann dann auch meine Erkältung, die hat noch ewig gebraucht bis se weg war.
Wir haben also alle Strapazen auf uns genommen, damit wir am Mittwoch zu dem Seminar gehen konnten. Dort wurden wir echt gut ausgestattet, hätte ich nich gedacht. Wir haben laminierte Umhängekärtchen bekommen und eine Mappe voller Schreibpapier und einem Stift und Ausdrucken der PowerpointPrä. Der Zeitplan war straff ... allerdings haben sie sich gegen Ende, eigentlich seit dem Lunch, nicht mehr dran gehalten =)
Begonnen wurde mit der philippinischen Nationalhymne, die so schön klingt. Alle haben mitgesungen, aber in einer Weise, die man nicht beschreiben kann. Es war eine absolute Zurückhaltung zu spüren. Stolz haben sie, definitiv, aber die Hymne klingt auch eher jazzig, ruhig. Dannn folgte gleich die Boholhymne, mit PowerPoint Prä.
Der Vortrag war gut, man konnte Fragen stellen. Hauptsächlich waren dort Vertreter von Bäkereien, Universitäten und alle die interessiert waren etwas über Food Processing zu hören. Die Atmo war auch eine ganz andere als in Deutschland. Bei uns würde man eher von weniger Respekt sprechen, weil sich viele unterhalten haben, hier war das aber normal. Kein Problem. Die Food and Nutrition Research Orga will den Menschen helfen bei der Herstellung von eisenhaltigen Nudeln. Auch Vitamin A sei ein wichtiger Bestandteil. Die Entwicklung einer Vollkornnudel gehört mit in ihr Program. Jetzt gilt es nur noch, dies auch umzusetzen, wozu sie die Hilfe der Bevölkerung brauchen. Der Ansatz mag ja nicht schlecht sein, weil hier alles einfach nur süß ist. Sie beginnen zu begreifen, aber es werden keine richtigen Lösungen ausgearbeitet. Als die Frage nach der Bezahlung kam ... tja, man solle einfach eine Nudelmaschine nehmen, die man vllt. schon im Restaurant hätte, wenn man eins besitzt. Die Ausbildung der Angestellten würde auch bezahlt. Man sollte einen Raum anmieten, wo die Geräte, sehr teuer, untergebracht werden könnten ... aber das kann sich hier niemand leisten. Die Frage, die die Leute hier am brennendsten interessiert, dafür konnte nicht mal ein vernünftiger Vorschlag zur Lösung gefunden werden. Zum Abschluss haben wir dann auch noch eine Bakery besucht. Super interessant, vor allem sind die Filipinas/-os geschickt mit ihren Händen. Aber eine der Besucherinnen hat den Nudelteig angefasst und der Typi hat einfach weitergeknetet. Super. Hygiene ist hier katastrophal und so was kennt man nicht. Schließlich kamen wir auch einfach in den hinteren Bereich ohne uns vorher zu waschen oder anderweitig zu schützen, damit wir keinen Dreck reintragen.